BAG - Das Tor der Schatten

März 6, 2025 - Lesezeit: 3 Minuten

Kaum hatte ich die Schwelle zu BAG überschritten, spürte ich eine Unruhe, die nicht von außen kam, sondern aus mir selbst hervorkroch. Dieser Aethyr war anders. Die Klarheit und das erhabene Licht von RII wichen hier einem Raum, der sich ständig veränderte, pulsierte, verzerrte. Formen schienen aus dem Nichts aufzutauchen, nur um im nächsten Moment wieder zu verschwinden. Ich versuchte, mich zu orientieren, doch alles war flüchtig – nichts blieb konstant.

Ein Gefühl des Zweifels legte sich über mich wie ein feines Netz. War ich wirklich hier? War diese Reise echt, oder war sie nur eine Konstruktion meines Geistes? Die Wesenheiten in diesem Aethyr nahmen keine eindeutigen Formen an. Manche wirkten wie Silhouetten aus Schatten und Licht, andere wie Reflexionen meines eigenen Selbst. Sie sprachen nicht mit Worten, sondern mit Andeutungen, mit flüchtigen Gedanken, die kaum geformt waren, bevor sie sich wieder auflösten.

„Was suchst du?“ hallte eine Stimme – oder war es mein eigenes Echo?

Ich versuchte zu antworten, doch meine Worte zerfielen zu Nebel, bevor sie ausgesprochen waren. Ich spürte, wie mein Geist auf eine Probe gestellt wurde. In BAG gibt es keine festen Antworten, keine verlässlichen Strukturen – nur das, was man selbst als Wahrheit anerkennt. Und genau das war die Prüfung.

Ich begann, mir meiner eigenen Zweifel bewusst zu werden. War mein Glaube an diese Reise stark genug? War meine Wahrnehmung stabil genug, um zu erkennen, was echt war und was nur eine Täuschung? Ein Teil von mir wollte fliehen, wollte zurück in die Klarheit der vorherigen Aethyre. Doch ich wusste, dass dies nicht der Weg war.

„Die Wahrheit ist das, was bleibt, wenn alles andere zerfällt“, flüsterte eine Stimme aus dem Fluss der Schatten.

Mit diesem Gedanken ließ ich los. Ich hörte auf, nach einer festen Form zu suchen, und erlaubte mir, die Unsicherheit zu akzeptieren. Die Zweifel verloren ihre Macht über mich. Und plötzlich veränderte sich der Aethyr. Die flüchtigen Bilder begannen sich zu klären, die Stimmen wurden zu einem sanften Summen, und eine tiefe Ruhe breitete sich in mir aus. BAG hatte mich geprüft, und ich hatte mich der Prüfung gestellt.

Als ich zurückkehrte, spürte ich noch immer das Nachbeben der Unsicherheiten, doch nun wusste ich: Zweifel sind nicht das Ende des Weges – sie sind ein Teil davon. Und nur wer durch sie hindurchgeht, kann weitersehen.